Übergabe der Unterschriften an Marian Wendt, Vorsitzender des Petitionsausschusses des Bundestages
Die Initiative „Mehr wert als ein Danke“ hat in dieser Woche 53.000 Unterschriften an den Petitionsausschuss des Bundestages übergeben.
Bundesweit haben Sozialunternehmen und Verbände aus der gesamten freien Wohlfahrtspflege, u.a. auch die Stiftung Kath. Behindertenhilfe im Bistum Hildesheim, mehr als 53.000 Unterschriften gesammelt, um auf ungerechte Arbeitsbedingungen in der Sozialwirtschaft hinzuweisen.
Gerade die Corona-Pandemie habe schonungslos offengelegt, dass sich die Rahmenbedingungen für Mitarbeitende verbessern müssen. Beispielhaft zeige sich dies an der Corona-Prämie, die nach dem Tarifabschluss Angestellte in Bund und Ländern erhalten, aber nur wenige Mitarbeitende in der Sozialwirtschaft.
Der Initiative „Mehr wert als ein Danke. Arbeiten mit und für Menschen“ geht es um drei zentrale Forderungen für die Mitarbeitenden in Sozialunternehmen:
Im Kern ruft die Initiative zu einer Intensivierung des politischen Diskurses darüber auf, was soziale und pflegende Arbeit in unserer Gesellschaft braucht, damit sie mehr finanzielle und soziale Anerkennung erlangt. Es geht den Initiatoren um die Solidarkosten, die die Gesellschaft insgesamt bereit ist, für diejenigen zu geben, die ihr Recht auf gleichberechtigte Teilhabe nicht ohne Hilfe, Pflege oder Unterstützung gestalten können. Damit ist direkt die Sicherung des Sozialstaates verbunden.
Die Petition fordert, endlich die Tarifbindung in der gesamten Sozialwirtschaft durchzusetzen, damit es mehr Wettbewerb um Qualität gibt und weniger Lohndumping. Leistungsentgelte und Pflegesätze müssen deutlich erhöht werden, damit faire Löhne bezahlbar sind. Über bessere Aus- und Fortbildungsangebote soll gerade auch bei der jüngeren Generation die Attraktivität der Berufe in der Sozial- und Pflegewirtschaft verbessert werden, um den bestehenden Fachkräftemangel mindern zu können.
Marian Wendt, Vorsitzender des Petitionsausschusses des Bundestages, hat die Unterschriften am 18. November 2020 entgegengenommen.